Unfassbare Szenen in Bieringen

Kaiserslautern, 3. Mai 1991. Der Karlsruher SC führt beim 1.FCK zur Pause mit 0:2, bevor es legendär wird: Das Tor zum 3:2 für den FCK in der allerneunzigsten Minute, weit in der Nachspielzeit. Und Winfried Schäfer, der Karlsruher Trainer soll gesagt haben: "Auf dem Betzenberg wird immer so lange gespielt, bis ein Ergebnis erreicht ist, das dem FCK hilft." Der FCK wurde danach Deutscher Meister.   

 

Auch wenn beide Mannschaften keine Chance auf die Meisterschft der A-Klasse mehr haben, lief es in Bieringen ganz ähnlich: Mit einer  0:1 - Führung ging der PHOENIX in die Pause und konnte nach der Pause auf 0:2 erhöhen.  Obwohl Bieringen große Chancen hatte, 4 Latten- oder Pfostentreffer standen für die Heimmannschaft zu Buche, kann man bis dahin doch von einer verdienten Führung sprechen, der PHOENIX war einfach besser in der Chancenauswertung und spielte auch defensiv clever. 

 

In der 63. Minute änderte sich das Bild: Nach einer berechtigten, wenn auch dummen, Roten Karte gegen den PHOENIX, änderte sich das Spiel: Obwohl der PHOENIX sich schnell neu organisierte und weiterhin gut verteidigte, sah Bieringen seine Chance, drückte und erzielte mit einem hervorragend geschossenen Freistoß den sehenswerten Anschlußtreffer. 

 

Dem Schiedsrichter entglitt das Spiel mehr und mehr, viele seiner Entscheidungen waren weder für das Heim- noch für das Gästepublikum noch nachvollziehbar. Nahezu jeder Pfiff führte zu heftigen Reaktionen der einen oder der anderen Zuschauergruppe. Und so kam es zu einem mehr als nur in einer Hinsicht fragwürdigen Strafstoß, den Bieringen zum Ausgleich verwandeln konnte. 

 

Und in der 8. Minute der 5-minütigen Nachspielzeit kam es dann, wie es kommen mußte: Ein weiterer Freistoß führte zum Siegtreffer für Bieringen mit der letzten Aktion des Spiels.  

 

Bis dahin war es ein turbulentes, Spiel, in dem beide Mannschaften die Zweikämpfe gesucht und verbissen geführt haben. Manchmal hart, aber nicht unfair - ein A-Klasse-Spiel der unterhaltsamen Art. 

 

Nach dem Abpfiff kam es dann zu einer Rudelbildung, bei der der Schiedsrichter mehrere Rote Karten zückte - man weiß nicht genau, wieviele es waren, die Berichte bei fupa.net und fussball.de gehen auseinander. Seltsamerweise traf es ausschließlich PHOENIX-Spieler.  

 

Die Reserve verlor wieder einmal knapp - beim Tabellenführer mußte sie sich mit 3:2 geschlagen geben.